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easyCredit BBL

Eine gute Halbzeit reicht nicht! medi bayreuth unterliegt den NINERS Chemnitz

Nach drei Auswärtsniederlagen in Serie hat medi bayreuth auch das von der GeT IT GmbH präsentierte Heimspiel am 29. Spieltag in der easyCredit Basketball verloren. Vor 2.229 Zuschauern in der Bayreuther Oberfrankenhalle unterlag medi den NINERS aus Chemnitz mit 86:102 (52:44). Nach einer insgesamt starken ersten Halbzeit, in der Bastian Doreth & Co. sogar einen noch höhere Pausenführung hätten herausspielen können, dominierten nach dem Seitenwechsel die Sachsen das Geschehen auf dem Parkett und holten sich am Ende souverän und auch verdient den Sieg. 

Das Spiel:

1. Viertel 

Etwas zaghaft starteten beide Mannschaften in die Partie und so dauerte es beinahe zwei Minuten, bis Jackson Rowe alle medi-Fans mit einem Dunking erlöste und die ersten Punkte des Abends markierte. Fortan entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, mit sechsmaligem Führungswechsel, bei dem sich keines der beiden Teams wirklich entscheidend absetzen konnte. Zwar legte medi meist vor und konnte mit 19:15 (7.) die höchste Führung der ersten zehn Minuten erzielen, doch die Chemnitzer fanden stets die passende Antwort, sodass man nach dem ersten Viertel eine knappe 26:24 Führung innehatte. 

2. Viertel 

In der zweiten Spieleinheit wollte es medi richtig wissen. Bis auf kleinere Aussetzer (wie zum Beispiel ein freistehender Malik Osborne unter dem Korb zum Dunking, die Head Coach Mladen Drijencic sichtlich zur Verzweiflung brachten) übernahm medi nun die Kontrolle über das Spiel. Zwölf Punkte (36:28, 13.) betrug die höchste medi-Führung, die sie sich vor allem durch intensive und effektive Verteidigung, aber auch dank des stark aufspielenden Trios Jackson Rowe (12 Punkte zur Halbzeit), Ahmed Hill (11 Punkte zur Halbzeit) und Kalif Young (10 Punkte zur Halbzeit), erspielten. Bis zur Halbzeit gelang es medi den Vorsprung bei acht Zählern (52:44) zu halten. 

3. Viertel

Mit viel Energie kamen nun vor allem die Gäste aus der Halbzeit zurück und schlichen sich immer näher an medi heran. Durch die gallige Verteidigung der Sachsen unterliefen den Bayreuther nun einige Fehler, die die NINERS eiskalt bestraften und da auch die medi-Wurfquote von der Freiwurflinie sehr zu wünschen übrig ließ, gelang den Sachsen in der 26. Minute nach einem 8:0-Run (60:60) zum ersten Mal, seit dem 7:7 aus der dritten Spielminute, erneut der Ausgleich. Noch weitere zwei Mal wurde das Remis in diesem Viertel erzielt, doch zwei erfolgreiche Freiwürfe von Nelson Weidemann brachte den Chemnitzern nach 30 Minuten die knappe 69:67 Führung ein. 

4. Viertel

Nun übernahmen die Chemnitzer die Kontrolle über die Partie und zogen Punkt um Punkt davon. Vor allem Aher Uguak war nun kaum mehr von der medi-Defensive unter Kontrolle zu bekommen. Das Team von Head Coach Mladen Drijencic mühte sich noch einmal nach Kräften, doch die Dominanz der Chemnitzer war zu groß, als dass noch einmal Gefahr für die Mannschaft von Head Coach Rodrigo Pastore bestanden hätte. 

medi bayreuth vs. NINERS Chemnitz 86:102 (26:24 - 26:20 - 15:22 - 19:33)

medi bayreuth: Childress 2, HILL 20, LIVINGSTON 19 (11 Assists), Rich, Diallo 4, Bruhnke 5, DORETH 0, Nikic 0, YOUNG 14 (10 Rebounds), ROWE 19, Grant 3, Kämpf. 

NINERS Chemnitz: Weidemann 15, UGUAK 13, RICHTER 2, Osborne 9, Binapfl, GEORGE 8, Clark 6, VERLICKA 11 (13 Assists), Susinskas 2, Lockhart 0, Filipovity 14, YEBO 22 (6 Rebounds). 

Den kompletten Boxscore gibt es hier!

Die Trainerstimmen: 

Rodrigo Pastore (Head Coach NINERS Chemnitz): 

“Zunächst möchte ich betonen, wie sehr es mich jedes Mal freut, hier nach Bayreuth zurückzukommen und Freunde und Bekannte zu treffen. Mir tut es in der Seele weh zu sehen, wie die gegenwärtige Situation hier in Bayreuth ist, aber ich bin mir sicher, dass es der Organisation schnell gelingen wird, wieder auf Erfolgskurs zu gelangen und dorthin wieder zurückzukehren, wo sie hingehören!

Die erste Hälfte gestaltete sich heute sehr schwierig für uns, denn Bayreuth hat gut gespielt. In den ersten 20 Minuten sind uns gerade einmal vier Stopps in der Verteidigung gelungen. Wir waren physisch nicht aktiv genug und immer die berühmte Sekunde für alles zu spät, während medi den Ball gut laufen ließ, gut von außen traf und uns unter dem Korb vor erhebliche Probleme stellte. Uns ist es absolut nicht gelungen, ein Mittel gegen den Bayreuther Angriff zu finden und wir waren deshalb froh, dass uns Kevin Yebo im Spiel gehalten hat. In der zweiten Halbzeit gestaltete sich das alles dann etwas anders und meine Mannschaft trat mit einem neuen Gesicht auf. Wir sind mit neuer Mentalität aus der Kabine gekommen, haben den Ball besser laufen lassen, die offenen Würfe gefunden und getroffen. Ein paar Adaptionen halfen uns dabei, jetzt besser in der Partie zu sein. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, sieben Spieler weisen zweistellige Effektivität auf und mir gefällt, wie wir als Team aufgetreten sind.”

Mladen Drijencic (Head Coach medi bayreuth):

“Herzlichen Glückwunsch an Coach Pastore und seine Mannschaft. Es war ein verdienter Sieg für die NINERS. Das Statement von Rodrigo Pastore zur ersten Halbzeit deckt sich 1:1 mit meiner Meinung. Wir haben sehr guten Basketball gespielt und es gelang uns, das Spiel schnell zu gestalten. Wir konnten unseren Fans so einen attraktiven Basketball präsentieren. In der Halbzeitpause habe ich meiner Mannschaft gesagt, dass Chemnitz jetzt physischer auftreten wird. Sie werden noch aggressiver sein und wir müssen bereit sein, darauf eine Antwort zu haben. Ich glaube, dass da genau das Problem lag, denn mental waren wir nicht stark genug, die passende Antwort auf ihr physischeres Auftreten zu geben. Uns unterliefen in der zweiten Halbzeit sehr viele Turnover (9), während wir in der ersten Halbzeit lediglich fünf hatten. Die zahlreichen Fehler in unserer Defensive bescherten dem Gegner leichte Punkte. In dieser Phase hätten wir Brandon Childress gebraucht, dem es heute aber nicht gelang, uns effektiv zu helfen. Es waren nicht alle Spieler bereit bzw. haben nicht die Erfahrung, solche Duelle zu gewinnen, was es insgesamt natürlich extrem schwer macht, mit fünf oder sechs Spielern so ein Aufeinandertreffen zu gewinnen.”

Der Ausblick:

Am kommenden Sonntag führt der Spielplan des 30. Spieltags unsere Mannschaft nach Frankfurt. Jump in der Süwag Energie ARENA ist um 15:00 Uhr.