Foto: Swen Pförtner

easyCredit BBL

medi zeigt nochmals großes Herz: 99:95 Sieg in Göttingen bedeutet am Ende Rang 10

Sie wollten die Saison stark beenden und genau das ist ihnen letztlich auch mit vier Siegen in Serie ganz hervorragend gelungen. Mit 99:95 (48:56) gewann medi bayreuth am letzten Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga sein Auswärtsspiel bei der BG Göttingen und beendet somit die Spielzeit 2020/21 auf Tabellenplatz 10.

Dabei sah es am Sonntagnachmittag in der Sparkassen-Arena zunächst alles andere als nach einem erfolgreichen Saisonabschluss der HEROES OF TOMORROW aus. Die Veilchen versenkten allein im ersten Viertel 12 Dreipunktewürfe (bei 15 Versuchen) und zogen schnell klar in Front. 

Das Team um Kapitän Bastian Doreth bewies aber nochmals große Moral und biss sich förmlich in die Partie zurück. Punkt um Punkt arbeitete man sich an die Veilchen heran, übernahm die Führung und hatte, in einer in der Schlussphase knappen Partie, das bessere Ende für sich.  

Das sagt Bastian Doreth, der in der 23. Minute mit seinem Korb zum 53:62 seinen 1.500 BBL Karrierepunkt erzielte (Kapitän medi bayreuth):

“Hut ab von dieser Göttinger Mannschaft, die direkt aus der Quarantäne kommt, so einen Spielplan hat und dennoch so gut auftritt. Ich muss wirklich meinen Hut vor ihnen ziehen, wie sie heute gekämpft haben. Aber am Ende bin ich auch sehr stolz auf meine Mannschaft, dass man nach so einem ersten Viertel nicht auseinanderbricht, sondern weiter an sich glaubt und so die Saison gut beenden konnte.”

Das Spiel:

Das letzte Spiel der Saison 2020/2021 wurde zu Beginn von einer Dreiershow der BG Göttingen überstrahlt. Sage und schreibe 12 von 15 Dreipunktewürfen fanden in den ersten zehn Minuten ihr Ziel, was den Gastgebern am Ende des ersten Viertels satte 41 Punkte einbrachte. Dass die HEROES OF TOMORROW aber schon in dieser Phase der Partie gut dagegen hielten, zeigten die 26 Zähler, die sie selbst erzielen konnten. So ging es zwar mit einem 15 Punkte Rückstand, aber dennoch hoffnungsvoll ins zweite Viertel.

Dieses Gefühl sollte auch nicht täuschen, denn mit Beginn des zweiten Viertels waren die HEROES OF TOMORROW voll in der Partie und boten den Veilchen immer mehr Paroli. Während in den ersten zehn Minuten vor allem Kapitän Bastian Doreth, der heute seinen 1500. Ligapunkt erzielte, dagegen hielt, übernahm nun Osvaldas Olisevicius mehr Verantwortung in der Offensive und zwang Gästetrainer Roel Moors nach knapp 3 Minuten zur ersten Auszeit. Die Südniedersachsen behaupteten nun einen Vorsprung, der sich stets um die zehn Punkte bewegte. Durch zwei erfolgreiche Freiwürfe von Dererk Pardon zum Ende der ersten Halbzeit, ging es mit einem einstelligen 48:56 Rückstand in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel machten die HEROES OF TOMORROW dort weiter, wo sie Ende der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Vor allem Matthew Tiby lief nun heiß und konnte beim 68:68 den Ausgleich erzielen. Mit insgesamt 14 Punkten im dritten Viertel war er maßgeblich an der Wende zu Gunsten von medi bayreuth beteiligt. Bis auf 77:72 konnten sich die HEROES OF TOMORROW nach 30 Minuten absetzen und somit das dritte Viertel mit 29:16 für sich entscheiden. 

So leicht wollte sich die BG Göttingen aber nicht geschlagen geben. Angeführt von ihren Topscorern Luke Nelson und Aubrey Dawkins, der im weiteren Verlauf verletzungsbedingt das Feld verlassen musste, kämpften sich die Veilchen wieder zurück in die Partie. Knapp drei Minuten vor Ende des Spiels konnten sie zum 90:90 ausgleichen. Ein krachender Dunk von Dererk Pardon und ein Dreier von David Walker hielten die Mannschaft von Head Coach Raoul Korner aber auf Kurs. Am Ende brachte der Mann des Spiels, Matthew Tiby (23 Punkte, 11 Rebounds), mit vier erfolgreichen Freiwürfen, den 99:95 Sieg sicher ins Ziel.

medi Points:

PARDON 9, Jalalpoor 4, Bruhnke 7, DORETH 15, Seiferth 14,  Jones 5 (6 Assists), TIBY 23 (11 Rebounds), Krug, WALKER 5, OLISEVICIUS 17. 

Den kompletten Boxscore gibt es HIER!

Das sagt Raoul Korner (Head Coach medi bayreuth):

“Das erste Viertel war denkwürdig. Ich glaube, die ersten zwölf Dreier von Göttingen – ich habe irgendwann aufgehört zu zählen – haben ihr Ziel gefunden. Wir wussten, dass sie gut werfen können, aber dass sie zu sowas in der Lage sind, war auch für uns neu. Es war aber auch absehbar, dass das nicht über vier Viertel so weitergehen würde. Für uns war das Entscheidende, nach 41 Gegenpunkten im ersten Viertel, kühlen Kopf zu bewahren, nicht mit schnellen Punkten zu versuchen, das Tempo in die Höhe zu treiben, sondern Kleinigkeiten zu machen, um die Prozentsätze ein bisschen runterzubekommen und variabel in der Offensive zu bleiben. Das war auch der Schlüssel zum Spiel, dass wir den Korb attackiert und Mismatches genutzt haben. Göttingen hat 35 Versuche von der Drei-Punkte-Linie gehabt – das ist gewaltig, 20 Treffer sind noch gewaltiger. Aber der Drei-Punkte-Prozentsatz war größer als der Zwei-Punkte-Prozentsatz. Da waren wir variabler und haben am Ende sicher auch davon profitiert, dass Göttingen das eine Spiel mehr machen musste am Freitag. Trotzdem Hut ab vor der Leistung von Göttingen und Hut ab vor der Saison. Da kann man wirklich reinen Gewissens gratulieren. Ich bedanke mich im Namen der Mannschaft bei unseren Fans, Unterstützern und Sponsoren für eine für uns alle nicht einfache Saison und bin dankbar für jede Unterstützung.”