Foto: Dennis Fischer

easyCredit BBL

Nur 4 Punkte in den letzten 8 Minuten: medi bayreuth unterliegt in Hamburg mit 70:77

Ein Auswärtssieg von medi bayreuth bei den Hamburg Towers wäre durchaus im Bereich des Möglichen gewesen, doch am Ende revanchierten sich die Hanseaten in eigener Halle für die Niederlage im Pokal-Achtelfinale und entschieden die Partie des 4. Spieltags in der easyCredit Basketball Bundesliga diesmal für sich. Mit 70:77 (35:40) unterlag das Team von Head Coach Raoul Korner am Sonntagnachmittag in der edel-optics.de Arena vor 2.235 Zuschauern und das, obwohl man nach völlig verkorkstem Start die Partie zu Beginn des Schlussabschnitts wieder an sich gerissen hatte (66:60/33.). In den letzten knapp acht Spielminuten brachten Bastian Doreth & Co. dann aber leider nahezu nichts Zählbares mehr zustande. Ganze vier Pünktchen, in Kombination mit sechs Ballverlusten in dieser Zeitspanne, ließen die Partie bis zum Ende doch noch auf die Seite der Hanseaten zurück kippen. 

Die beiden Auffälligsten im Team von medi bayreuth, das abermals auf die beiden nach wie vor sich in Quarantäne befindenden Janari Jõesaar und Philip Jalalpoor verzichten musste, waren Sacar Anim (22 Punkte) und ein unter den Brettern aufopferungsvoll arbeitender Martynas Sajus (12 Rebounds / Effektivität 19).

Das sagt Sacar Anim (medi bayreuth):

“Wir waren heute in der Defensive nicht gut genug und haben, wenn wir den Ball hatten, einfach nicht genug miteinander kommuniziert. Auch in der Transition haben wir Fehler gemacht  und beim Rebound waren uns die Hamburger überlegen. Das waren wahrscheinlich die Gründe, weshalb wir das Parkett als Verlierer verlassen mussten.”

Der Spielverlauf

Die Towers kamen von Beginn an gut in die Partie, während das Spiel der HEROES OF TOMORROW zunächst etwas schwerfällig wirkte. Schnell lag medi mit 2:14 (4.) hinten und zwang Head Coach Raoul Korner zu seiner ersten Auszeit. Allerdings schien auch sein Pendant auf der Gegenseite die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Hausherren machten dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Schnelles Spiel und intensive Verteidigung, sodass die HEROES OF TOMORROW oft zu schwierigen Würfen gezwungen wurden, die nicht alle von Erfolg gekrönt waren. Folgerichtig ging man mit einem 12:23 Rückstand in die erste Viertelpause. 

Eindringlich appellierte Head Coach Raoul Korner in der Pause an seine Mannen, in der Defensive einen Zahn zuzulegen. Durch die Umstellung auf Zonenverteidigung konnte man die Hamburger nun zunehmend aus dem Rhythmus bringen, die sich so immer schwerer taten, zu weiteren Punkten zu kommen. Auch in der Offensive klappte es bei den HEROES OF TOMORROW nun etwas besser und der Rückstand lag bald wieder im einstelligen Bereich. Dass man diesen nicht deutlicher verkürzen konnte, lag an der schwachen Dreier-Quote (2 von 11 / 18%) und der Reboundunterlegenheit von 16:21. Dennoch war man beim 35:40 zur Pause wieder in Schlagdistanz.

Nach dem Seitenwechsel legten die HEROES OF TOMORROW mit einem 6:0 Start los und konnten erstmals zumindest kurzfristig die Führung (41:40, 22.Minute) auf ihre Seite holen. Doch die Gastgeber konnten das Momentum sehr schnell wieder gewinnen. Vor allem Robin Christen war, insbesondere von der Dreipunktelinie, kaum zu stoppen, sodass sich die Towers in der Folge wieder bis auf 51:44, durch einen weiteren von am Ende insgesamt sechs erfolgreichen Dreiern des Hamburgers, absetzen konnten. Doch medi ließ sich nun nicht mehr abschütteln und agierte nun selbst in der Offensive konzentrierter. Vor allem Sacar Anim zeichnete sich immer wieder als Punktelieferant aus und so war es ihm vorbehalten, die Führung am Ende des Viertels wieder auf die Seite der HEROES OF TOMORROW zu holen (61:60).

Zunächst sah es nun so aus, als könnte medi sich ein kleines Polster verschaffen. Bis auf 66:60 zogen die Burschen von Head Coach Raoul Korner davon. Doch so leicht wollten sich die Gastgeber nicht geschlagen geben. Beim 68:68 war der Ausgleich erneut hergestellt. Ausgerechnet in dieser Phase wollte nun bei den HEROES OF TOMORROW in der Offensive nichts mehr gelingen. Selbst gut kreiert Würfe fanden ihr Ziel nicht. Zudem verhinderten leichtsinnige Ballverluste, dass man wieder in Führung gehen konnte. In den letzten acht Minuten waren es nur ganze vier Punkte, die medi zustanden brachte. Da die Hamburger in der Crunch Time abgeklärter agierten, mussten die HEROES OF TOMORROW eine unnötige 70:77 Niederlage quittieren. 

Das sagt Raoul Korner (Head Coach medi bayreuth):

"Erstmal Glückwunsch an Hamburg zu einem verdienten Sieg. Wir sind in die letzten beiden Spiele sehr erfolgreich gestartet, weil jeder Spieler es geschafft hat, dem Team etwas zu geben. So konnten wir kollektiv unsere Ausfälle kompensieren. Das ist uns heute nicht gelungen. Vor allem defensiv ist es uns schlechter gelungen als den Hamburgern. Wir sind sehr schlecht in die Partie gestartet, haben defensiv überhaupt keinen Zugriff bekommen und erst durch die Umstellung in der Verteidigung dann doch ins Spiel gefunden. So konnten wir das Spiel noch ausgeglichen gestalten. Die notwendige Aufholjagd hat uns am Ende aber auch viel Kraft gekostet. Am Ende haben wir nicht gut genug zusammen gespielt, den Ball weggeschmissen, in der Offensive zu hektisch agiert und daher dann auch verdient verloren."

Hamburg Towers vs. medi bayreuth 77:70 (23:12 - 17:23 - 20:26 - 17:9)

Hamburg Towers: BROWN J. 14, Brown Z. 0, Walker, DiLeo 0, Homesley 13 (6 Rebounds), Rich, Meisner 0, CHRISTEN 22, KOTSAR 14, HINRICHS 10 (5 Assists) , HOLLATZ 4.  

medi bayreuth: ANIM 22, THORNTON 10, Wohlrath, Bruhnke 7, DORETH 0, SEIFERTH 10, Sanders 0, ALLEN 10, Sajus 4 (12 Rebounds), Wells 7 (7 Assists).

Das komplette Scouting gibt es hier!

Laten we naar Nederland gaan!

Und schon geht die Fahrt, im wahrsten Sinne des Wortes, für die HEROES OF TOMORROW weiter, denn direkt nach dem Spiel in Hamburg macht sich die Mannschaft von Head Coach Raoul Korner direkt auf den Weg nach Holland. Genauer gesagt geht es nach Groningen, wo man am Dienstag, im zweiten Vorrundenspiel des FIBA Europe Cups, auf Donar Groningen treffen wird. Jump im Martiniplaza ist um 20:00 Uhr.