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easyCredit BBL

30:13 im Schlussviertel! medi bayreuth bezwingt den Tabellenvierten aus Oldenburg

Der Sport schreibt die verrücktesten Geschichten und ganz ehrlich: Der Autor eines Billigromans hätte es sich auch nicht besser ausdenken können. Ausgerechnet gegen seine “alte Liebe” gelingt Mladen Drijencic sein erster Sieg als Head Coach von medi bayreuth. Gegen die EWE Baskets Oldenburg, für die er zwischen 2015 und 2022 insgesamt sieben Jahre selbst als Cheftrainer aktiv gewesen war, gewann sein medi Team am Freitagabend in der mit 2.595 Zuschauern gefüllten Oberfrankenhalle am 25. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga mit 85:75 (42:44). Für die Bayreuther, die die von den Stadtwerken Bayreuth präsentierte Partie mit der großartigen Unterstützung der eigenen Fans im letzten Viertel mit einem wahren Kraftakt an sich rissen, war es der vierte Saisonsieg und zudem das so ersehnte Signal in Richtung der gesamten Liga, dass man sich im Kampf um den Ligaverbleib noch lange nicht aufgegeben hat. Ganz im Gegenteil. Der Heimsieg gegen den Playoff-Kandidaten aus Niedersachsen unterstrich ein weiteres Mal die ausgezeichnete Form, in der sich das medi-Team bereits in den letzten Spielen präsentierte.

Das Spiel:

1. Viertel

Der erste Korberfolg der Partie ließ so manches medi-Herz höher schlagen: Zunächst blockte Kalif Young T.J. Holyfields Wurf. Der Ball ging schnell nach vorne und Jackson Rowe netzte extrem sicher ein. Diese Spielsequenz stand sinnbildlich für das erste Viertel, denn medi präsentierte Kampfgeist auf höchstem Niveau. Bis auf 8:2 konnte sich die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic, nach einem 6:0-Run, gegen den haushohen Favoriten aus Oldenburg absetzen. Die Donnervögel konterten prompt, glichen nach sechs Spielminuten aus und wollten das Kommando übernehmen, doch medi ließ sich davon wenig beeindrucken. Mannschaftlich geschlossen kämpften man um jeden Ball und konnte nach zehn Minuten mit einem Unentschieden (20:20) das erste Viertel beschließen. 

2. Viertel 

Auch im zweiten Spielabschnitt war den medi-Akteuren der pure Siegeswille anzumerken. Ein 8:0-Run, eingeleitet durch einen erfolgreichen Dreipunktewurf von Brandon Childress, stellte die höchste Führung bis dato dar. Nun kam allerdings die stärkste Phase der Niedersachsen. Mit einem 7:0-Lauf kamen sie Punkt um Punkt an medi heran und konnten in der 16. Spielminute nicht nur den Ausgleich herstellen, sondern übernahmen nur 60 Sekunden später auch erstmals an diesem Abend die Führung (37:35). Fortan konnte sich kein Team mehr wirklich absetzen, ein erfolgreicher Alley-Oop von Ahmed Hill, nach einem mustergültigen Anspiel von Otis Livingston II, markierte noch die höchste medi-Führung (41:37) in den letzten Minuten der ersten Halbzeit, die dann jedoch die Donnervögel letztendlich noch knapp mit einer 44:42 Führung beendeten.

3. Viertel

Im dritten Viertel schien es auch zunächst so, als könnte medi die Partie weiterhin mitbestimmen. Kurzzeitig übernahmen die Bayreuther sogar wieder die Führung (49:48/24). Diese sollten sie kurze Zeit später aber erneut abgeben und als sie bei ein paar Aktionen unglücklich agierten und einige Freiwürfe liegen ließen, kamen die Donnervögel wieder besser ins Spiel und zogen bis auf 62:52 davon. Einem erfolgreichen Dreipunktepunktewurf von Brandon Childress war es zu verdanken, dass der Rückstand nach 30 Minuten einstellig war (55:62). 

4. Viertel

Bastian Doreth und Head Coach Mladen Drijencic zeigten den Fans, was sie von ihnen brauchten: EINE LAUTE HALLE und genau das bekamen sie: Nicht nur laut, sondern UNFASSBAR LAUT wurde es in der Oberfrankenhölle im letzten Spielabschnitt. Die Energie von den Rängen übertrug sich Stück für Stück auf das Parkett und das medi Team, das bisher schon beherzt fightete, kämpfte leidenschaftlicher denn je um jeden noch so engen Ball. Der Sieben-Punkte-Rückstand aus dem dritten Viertel wurde schnell egalisiert und da die starke medi-Defensive die Oldenburger sichtlich zermürbte und man offensiv (Brandon Childress alleine 14 Punkte im letzten Viertel) treffsicher agierte, wurde endlich die harte Arbeit belohnt und medi gewann den Schlussabschnitt mit 30:13 und somit das Spiel sensationell gegen den haushohen Favoriten aus Oldenburg mit 85:75. 

medi bayreuth vs. EWE Baskets Oldenburg  85:75 (20:20 - 22:24 - 13:18 - 30:13)

medi bayreuth: Childress 26, HILL 4, LIVINGSTON 14 (7 Rebounds, 8 Assists), Rich 0, Diallo 6, Bruhnke 3 DORETH 9, YOUNG 6, ROWE 14, Sargiunas 0, Grant 3, Kämpf. 

EWE Baskets Oldenburg:  Juiston 9, Gravett 13, DILEO 5, RUSSELL 22 (6 Assists), DRECHSEL 6, Hemschemeier, Klassen 11 (10 Rebounds), AGBAKOKO 2, HOLYFIELD 0, Ogbe, Pjanic 7.

Den kompletten Boxscore gibt es hier!

Die Trainerstimmen: 

Pedro Calles(Head Coach EWE Baskets Oldenburg):

“Herzlichen Glückwunsch an Bayreuth und Coach Drijencic zu einem hochverdienten Sieg. Natürlich hat uns die Wurfquote von der Drei-Punkte-Linie und die der Freiwürfe heute nicht geholfen, aber das war nicht das größte Problem. Es war mehr die Tatsache, dass wir im letzten Viertel total vergessen haben, uns auch in der Defensive zu engagieren. Wir erlauben dem Gegner 30 Punkte und schicken ihn immer wieder an die Freiwurflinie, da sie uns im Eins-gegen-Eins schlagen. Wenn man in dieser Liga gewinnen will, egal gegen welchen Gegner, kann man sich solch eine Defensivleistung nicht erlauben.”

Mladen Drijencic (Head Coach medi bayreuth)

“Vielen Dank für die Glückwünsche! Ich bin total überwältigt. Die Jungs haben einen großartigen Job gemacht. Besonders im dritten Viertel, als wir ein paar Probleme hatten und zunächst keinen Zugriff aufs Spiel bekamen, ließen sie die Köpfe nicht hängen, sondern haben weiterhin intensiv in der Defensive gearbeitet. Die Zuschauer haben uns getragen und dann gelangen uns immer mehr Stopps, wir kamen gut in Eins-gegen-Eins-Situationen zum Korbleger! Wie gesagt, es war großartig und ich freue mich für die Jungs, dass sie sich endlich für das harte Training und die harte Arbeit der letzten Zeit belohnt haben. Jetzt haben sie es sich redlich verdient, dass sie zwei Tage frei haben!”

Der Ausblick:

Jetzt heißt es, die Energie aus der Partie mit in die kommenden Spiele zu nehmen. Etwas mehr als eine Woche hat Head Coach Mladen Drijencic nun Zeit, um sein Team auf den nächsten Gegner einzustellen. Am Sonntag, den 2. April, um 15:00 Uhr, sind dann die Wölfe des SYNTAINICS MBCs zu Gast in der Oberfrankenhalle. Tickets für die Partie gibt es hier!