Zwei starke Gegner warten am kommenden Wochenende im Rahmen des 26. und 27. Spieltages der BARMER 2. Basketball-Bundesliga Pro A auf den BBC Bayreuth: Am Freitag, 7. März, geht es um 19.30 Uhr zu Spitzenreiter Science City Jena und am Sonntag. 9. März, um 15 Uhr empfängt das Team von Headcoach Florian Wedell den Tabellendritten GIESSEN 46ers.
Science City Jena ist als unangefochtener Spitzenreiter so etwas wie die Übermannschaft der Pro A: Mit 23 Siegen aus den 25 bisherigen Partien und zuletzt zwölf Siegen in Folge thronen die Thüringer mit vier Siegen Vorsprung auf Tabellenzweiten VET-Concept Gladiators Trier auf dem „Platz an der Sonne“. Ziel des Teams von Headcoach Björn Harmsen ist am Ende der Saison die Rückkehr in die BBL. Am vergangenen Samstag feierte Science City Jena nach der Länderspielpause einen 92:81-Sieg bei den Uni Baskets Münster. Dabei musste trotz einer 23-Punkte-Halbzeitführung zwischenzeitlich noch einmal gezittert werden, bevor das Team im Schlussabschnitt den Deckel drauf machte.
Topscorer des Teams aus Jena ist derzeit der nur 1,78 Meter große US-amerikanische Spielmacher Zachery Cooks mit im Schnitt 17,6 Punkten vor dem in der BBL sehr erfahrenen früheren Nationalspieler und deutschen Meister von 2023 mit ratiopharm Ulm, Robin Christen, mit durchschnittlich 15,1 Zählern. Aktuell stärkster Rebounder im Team ist Lorenz Bank mit im Schnitt 6,3 abgegriffenen Bällen. Für viel Erfahrung und Routine im Kader sorgt auch der vor der Saison neu gekommene 36-jährige US-Center Raymar Morgan, der in der Saison 2016/17 MVP und Topscorer in der BBL war. Aus Rostock kam der Deutsch-Amerikaner Chris Carter, „Energizer“ Kristofer Krause wechselte aus Hagen nach Thüringen. Mitte Januar legten die Thüringer noch einmal nach und verpflichteten den allerdings nach drei absolvierten Partien (durchschnittlich zehn Punkte) zuletzt verletzt ausgefallenen früheren Rostocker Aufstiegshelden Tyler Nelson (letztens Kolossos Rhodos/Griechenland).
Die GIESSEN 46ers sind mit bislang 17 Siegen und acht Niederlagen aktuell Tabellendritter der Pro A und schielen ebenfalls auf den möglichen Aufstieg in die BBL. Zuletzt hatten die Gießener allerdings einen Rückschlag durch eine 71:77-Niederlage bei den im Abstiegskampf befindlichen Nürnberg Falcons. Zuvor hatten die Hessen sechs Siege in Folge gefeiert. „Wir hatten einen rabenschwarzen Tag. Der Nürnberger Korb war wie vernagelt. Das war echt grausam, es kam heute für uns viel zusammen. Manchmal gehört im Basketball halt auch ein Quäntchen Glück dazu, dass die Bälle reinfallen. Das war heute nicht auf unserer Seite“, bilanzierte Kapitän und Routinier Robin Benzing nach der Niederlage in der Noris.
Das Team von Headcoach „Frenki“ Ignjatovic ist sehr ausgeglichen besetzt. Derzeit haben gleich fünf Akteure zweistellige Scoringwerte auf dem Konto: Spielmacher Kevin McClain (13,8), Shooting-Guard Kyle Castlin (13,2), der serbische Center Mladen Vujic (12,5), der slowakische Point-Guard Simon Krajcovic (11,3) und der serbische Power-Forward Viktor Kovacevic (10,3 Zähler im Schnitt) sind die Leistungsträger im Team. Viktor Kovacevic ist mit 6,2 abgegriffenen Bällen im Schnitt auch bester Gießener Rebounder. Nach längerer Verletzung mittlerweile wieder ins Team zurückgekehrt ist der kanadische Spielmacher Aiden Warnholtz.
BBC-Headcoach Florian Wedell betonte im Vorfeld der Begegnungen, dass die Stimmung im Team nach dem Heimsieg gegen Bremerhaven sehr gut sei. „Schön, dass wir es geschafft haben, uns für die gute Arbeit in den vergangenen Wochen zu belohnen und nicht nur gegen ein Playoff-Team wieder einmal sehr competitiv gewesen zu sein, sondern den Sieg davongetragen zu haben. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt für uns, der uns nochmal Momentum und Selbstbewusstsein gibt. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass wir mit hoher Energie und gut fokussiert gegen jedes Team auf den Playoff-Rängen mithalten können. Jetzt war es schön, dass wir jetzt bestätigt haben, auch zu mehr in der Lage zu sein“, so Florian Wedell.
„Jena ist natürlich das absolute Spitzenteam in der Liga und klarer Aufstiegsfavorit mit zuletzt zwölf Siegen in Folge. Sie haben sehr viel Momentum und Rhythmus. Für uns ist das Spiel in Jena eine Begegnung, in der wir frei aufspielen können und der Druck ausschließlich bei den Gastgebern liegt. Jena will sicher weiterhin alles daran setzen, am Ende der Hauptrunde Meister zu werden und mit Heimrecht durch alle Playoff-Runden zu gehen. Hierfür zählt jeder Sieg. Wir sollten befreit Freude an der Challenge haben, auswärts gegen das stärkste Team der Liga antreten zu können. Wir werden dabei sicherlich auch von einigen mitgereisten Fans unterstützt. Wir wollen ohne Angst und mit sehr hoher Energie aufspielen. Wichtig wird sein, wieder eine sehr konzentrierte Defensivleistung zu bringen wie schon gegen Bremerhaven, wo unsere Defensive der Schlüssel zum Sieg war. Wenn noch phasenweise eine bessere Ballbewegung dazu kommt, können wir uns in Jena in eine Position bringen und sie vielleicht auch ärgern“, blickte der Headcoach auf die Partie in Jena voraus.
„Mit den Gießen 46ers beschäftigen wir uns jetzt noch nicht so viel. Das Trainerteam bereitet zwar vor, die Mannschaft konzentriert sich aber erstmal komplett auf Freitag. Gießen ist auch eine sehr gute Mannschaft und ein Aufstiegskandidat. Bei der Niederlage in Nürnberg haben sie mal nicht einen so guten Tag erwischt. Viel Respekt an Nürnberg, die eine tolle Leistung gezeigt haben. Man kann aber nicht erwarten, dass wir das einfach so kopieren können, wenn Gießen einmal gegen ein Team aus unserer Tabellenregion verloren hat. Gießen ist absolut gegen uns in der Favoritenrolle und wir sind in der Position, überraschen und mit unseren Fans im Rücken Gießen richtig ärgern zu wollen. Alles, was wir am kommenden Wochenende holen, ist ein riesiger Bonus für uns. Alles, was danach kommt, sind die entscheidenden Spiele für das Team. Für uns ist erstmal wichtig, dass wir jetzt gegen Bremerhaven gewonnen und den achten Saison erkämpft haben, was uns vor der entscheidenden Saisonphase in eine gute Ausgangslage bringt“, erklärte Florian Wedell weiter.
Neuzugang Yvan Ouedraogo macht nach den Worten des Headcoaches einen sehr guten Job. „In seinem ersten Spiel gegen Bremerhaven war er definitiv ein wichtiger Faktor für uns in der Pick-and-Roll-Defense und im Rebound. An beiden Enden des Feldes machte er einen sehr guten Job. Natürlich dauert der Integrationsprozess ins Team noch etwas, er muss auch offensiv noch besser seinen Rhythmus in der Mannschaft finden. Das ist aber ganz normal. Er hat dem Team aber auf jeden Fall schon Stabilität gegeben und wird dies sicherlich auch weiterhin machen. Er ist bereits jetzt ein wichtiger Faktor, hat einen guten Charakter und passt sehr gut in die Gruppe“, so Florian Wedell.