Nach dem Auswärtserfolg in Koblenz will der BBC Bayreuth jetzt am 21. Spieltag der BARMER 2. Basketball-Bundesliga Pro A in der heimischen Oberfrankenhalle nachlegen und am Samstag, 1. Februar, um 19 Uhr gegen die Artland Dragons einen weiteren Sieg feiern.
Dabei will man sich von der reinen Papierform nicht blenden lassen. Schließlich soll das Team aus Quakenbrück nicht ausgerechnet in Bayreuth seine gewaltige Serie von zuletzt 16 Niederlagen in Folge beenden können.
Nach der 96:106-Niederlage im Hinspiel am 2. Spieltag der laufenden Saison war man beim BBC noch davon ausgegangen, dass es sich bei den Artland Dragons um ein Team mit gerechtfertigten Playoff-Ambitionen handelt. Die Quakenbrücker gewannen auch die ersten vier Saisonspiele und standen mit an der Tabellenspitze. Dann aber gab es die 16 Niederlagen in Folge und jetzt steht man mit 8:32 Zählern auf dem vorletzten Tabellenplatz 17 – vier Punkte hinter dem BBC Bayreuth.
Allerdings war in jüngster Zeit bei den Artland Dragons einiges im Wandel. So gab es nicht nur einen Wechsel auf der Position des Headcoaches – Markus Jackson übernahm für den erkrankten Pat Elzie. Außerdem verpflichteten die Dragons neue Spieler. So kehrte Point Guard Nikos Couchoumis nach einem halbjährigen Gastspiel in Griechenland nach Quakenbrück zurück und schlug gleich sehr gut ein, scorte in der Partie bei Spitzenreiter Jena 33 Punkte bei exzellenten Wurfquoten und traf auch im jüngsten Heimspiel gegen Dresden 18 Zähler. Auch die beiden aktuellsten Neuzugänge, der BBL-erfahrene Center Alexander Möller (zuletzt BG Göttingen) und der international erfahrene amerikanische Shooting-Guard Bryan Battle (zuletzt RheinStars Köln) sollen die Quakenbrücker im Kampf um den Klassenerhalt verstärken.
Zuletzt verloren die Artland Dragons am vergangenen Sonntag trotz großer Hoffnungen mit 93:104 in heimischer Halle gegen die Dresden Titans. „Wir haben im zweiten Viertel (11:26) leider komplett den Faden verloren. Unsere Defensive war nicht existent, so kann man kein Spiel auf diesem Niveau gewinnen“, analysierte der enttäuschte Headcoach Markus Jackson nach der Partie.
BBC-Headcoach Florian Wedell bezeichnete rückblickend den 95:93-Sieg in Koblenz als „wahnsinnig wichtig, auch wie wir gespielt haben“. Die Entwicklung der vergangenen Wochen war schon deutlich zu sehen. Insbesondere in unserer Ballbewegung, offensiv haben wir über weite Strecken des Spiels sehr gut füreinander kreiert, in unserer Pick-and-Roll-Offense haben wir gegen die Defense der Koblenzer vielfach sehr gute Entscheidungen getroffen. Auch defensiv haben wir über weite Strecken des Spiels im Vergleich zur Partie gegen Kirchheim eine deutliche Steigerung erzielt. Diese Art und Weise zu spielen und den Ball zu teilen müssen wir in das Spiel gegen die Artland Dragons mitnehmen. Wir müssen die Quakenbrücker in ihrer Pick-and-Roll-Defense attackieren, die nicht weit weg ist von der Art, wie Koblenz verteidigt. Es geht also darum, die leichten Dinge nochmal, und vielleicht auf einem höheren Niveau, aufs Feld bringen. Rebounding wird gegen die Dragons ein großes Thema sein genauso wie gegen Koblenz. Auch wenn wir 18 Offensiv-Rebounds kassierten, haben wir gegen Koblenz besser agiert und bessere Gewohnheiten gezeigt als im Hinspiel gegen die Guardians vor wenigen Wochen. Wir müssen uns auch häufiger für gute defensive Possessions belohnen. Possessions zu Ende zu spielen und den Rebound zu sichern wird für uns extrem wichtig sein“, so der Headcoach.
Zur Ausgangssituation gegen Quakenbrück erklärte der Headcoach, dass die Artland Dragons „natürlich mehr Potenzial haben, als es die aktuelle Situation und die Niederlagenserie vermuten lassen. Die Mannschaft ist mit einem sicherlich sehr ordentlichen Etat in die Saison gegangen, hat einen sehr guten Kern an deutschen Spielern und gute Importspieler dazu geholt. Nach einem sehr guten und sogar dominanten Saisonstart haben sie aus vielen verschiedenen Gründen komplett ihren Rhythmus verloren. Es gab viele Veränderungen in der Saison, seien es Trainer- oder Spielerwechsel. Es ist nicht mehr dieselbe Mannschaft wie am Anfang, speziell nach den jüngsten drei Neuverpflichtungen. Das Team, gegen das wir antreten, bietet sicher ein anderes Bild und ist keine Mannschaft, die 16 Spiele in Folge verloren hat. Das Team ist sicher mental angeknackst, aber auch rundum erneuert mit neuem Trainer, neuer Taktik und neuem Spielerpersonal. Es wird also alles andere als ein Selbstläufer. Zu erwarten ist ein sehr umkämpftes und spannendes Spiel zweier Mannschaften, die natürlich Big Points sammeln wollen, um sich in der Tabelle nach hinten abzusichern. Für uns geht es darum, in einem Heimspiel von Anfang an starke Energie aufs Feld zu bringen, die Fans mit reinzubringen und die Heimspielatmosphäre zu unserem Vorteil zu nutzen, um mit sehr viel Energie, gutem Teambasketball und hohem Tempo unser Potenzial abzurufen und einen wichtigen Heimsieg zu holen“, so Florian Wedell.