Einen üblen Dämpfer im Abstiegskampf hat medi bayreuth am 27. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga hinnehmen müssen. Im Gastspiel beim Tabellen-Sechzehnten, den Basketball Löwen Braunschweig, unterlagen die Bayreuther am Karsamstag vor 3.029 Zuschauern in der Volkswagen Halle mit 89:101 (46:49).
Die Braunschweiger, die in der Tabelle nun drei Siege sowie den gewonnenen direkten Vergleich vor medi bayreuth liegen, landeten einen Start-Ziel-Sieg und führten bereits knapp fünf Minuten vor dem Ende vorentscheidend mit 94:72. Vor allem in der Zone hatten die Niedersachsen deutliche Vorteile (50:18 Punkte) und auch beim Rebound lagen die Gastgeber am Ende klar voraus (30:19).
Das Spiel:
1. Viertel
Etwas nervös gestaltete sich der Auftakt in die Partie. Viele Fehler prägten zu Beginn vor allem die Defensive, wo sich gravierende Lücken unter dem Korb auftaten, die der Gegner eiskalt ausnutzte. Doch auch im Angriff stimmte das Zuspiel oftmals nicht. Durch einen 5:0 Run konnten die Löwen bis auf 13:5 (3.) davonziehen. Mit zunehmender Spielzeit wirkte das Team von Head Coach Mladen Drijencic in der Folge zwar souveräner, doch die taktgebende Mannschaft waren noch immer die Braunschweiger, die das erste Viertel mit 25:19 für sich entscheiden konnten.
2. Viertel
In der zweiten Spieleinheit wurde die Offensivleistung von medi besser, doch noch immer hatten die Löwen leichtes Spiel unter dem Bayreuther Korb, da die Zustimmung in der Defensive oftmals nicht stimmte. Als der Ex-Bayreuther Robin Amaize einen erfolgreichen Dreipunktewurf zum 39:32 (14.) einnetzte, wurde es medi Head Coach Mladen Drijencic zu viel und er rief seine Mannschaft zur Auszeit. Fortan stand sein Team unter dem Korb etwas kompakter und wirkte konzentrierter. Immer wieder kam medi (45:42/18.) an die Löwen heran, doch jede Aufholjagd wurde schnell von den Braunschweigern unterbunden. Trotzdem gewann man das Viertel mit 27:24 und konnte den Rückstand zur Halbzeit mit 46:49 knapp gestalten, sodass noch alles möglich war.
3. Viertel
Da die Anzeigetafel samt Shotclock nach der Halbzeit ihre Funktion aufgab, verzögerte sich der Beginn in den zweiten Spielabschnitt. Während den Löwen die längere Pause scheinbar mehr als gut tat, kam das medi-Team stark verunsichert zurück aufs Parkett. Bis auf 57:46 (23.) zogen die Niedersachsen nun davon. Auch eine Auszeit von Head Coach Mladen Drijencic konnte wenig ändern, denn sein Team haderte vor allem mit sich selbst, sodass der Löwen-Vorsprung sogar bis auf 76:60 (28.) anwuchs. Einem 8:0-Run hatte es medi zum Ende des dritten Viertels zu verdanken, dass der Rückstand nach 30 Minuten “nur” 68:76 betrug.
4. Viertel
Allerdings wuchs der Vorsprung der Niedersachsen schnell wieder an, denn medi agierte vor allem beim Zusammenspiel oftmals sehr unglücklich, forcierte zu viele Einzelaktionen und ließ dem Gegner auch unter dem Korb weiterhin zu viele freie Räume. Letztendlich verlor man die Partie absolut verdient gegen die Basketball Löwen Braunschweig mit 89:101 und bleibt nach wie vor in dieser Saison in fremden Hallen sieglos.
Basketball Löwen Braunschweig vs. medi bayreuth 101:89 (25:19 - 24:27 - 27:22 - 25:21)
Basketball Löwen Braunschweig: Aydinoglu 2, KRÄMER 23, Tischler N. 0, van Slooten 5, Bango 16 (7 Rebounds), Fru 3, Tischler B. 2, SLEVA 14, COLE 16 (7 Assists), AMAIZE 12, TURUDIC 8.
medi bayreuth: Childress 23, HILL 21 (6 Rebounds), LIVINGSTON 18 (5 Assists), Rich 7, Diallo 7, Bruhnke 3, DORETH 0, Nikic 0, YOUNG 3, ROWE 4, Grant 3, Kämpf.
Den kompletten Boxscore gibt es hier!
Die Trainerstimmen:
Mladen Drijencic (Head Coach medi bayreuth):
„Glückwunsch an Braunschweig zum verdienten Sieg. Wir haben ein engeres Spiel erwartet und dass ein Ballbesitz vielleicht das Spiel entscheiden kann. Dementsprechend enttäuscht sind wir über den Spielverlauf und ich will mich bei unseren angereisten Fans dafür entschuldigen. Das war heute nicht der Basketball, den wir zeigen und mit dem wir in der Bundesliga bleiben wollen. Die Zahlen sehen nicht schlecht aus, aber wir hatten defensiv sehr viele Probleme. Beide Mannschaften spielen eine ähnliche Pick-and-Roll Verteidigung, aber die Braunschweiger haben immer wieder den abrollenden Mann gefunden. Uns ist das selten gelungen und ich glaube, deshalb haben wir unseren Spielrhythmus nicht wirklich gefunden. Die technischen Probleme in der Halle waren auch nicht ideal, aber damit hatten beide Teams zu kämpfen, weshalb es keine Entschuldigung sein soll. Für uns wird es jetzt immer schwieriger, aber wir schauen von Spiel zu Spiel und ich hoffe, dass unsere Spieler verstehen, welcher Weg zum Sieg führt.“
Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig):
„Es war ein sehr wichtiges Spiel für uns, in dem wir über den größten Teil einen guten Job gemacht haben. Über 35 Minuten haben wir versucht, auch die kleinen Dinge richtig zu machen, wie zum Beispiel unsere Vorteile zu suchen und entsprechend zu attackieren. Wir sahen außerdem mannschaftsorientierter aus als in den vorherigen Spielen. Das war eine geschlossene Teamleistung, auch defensiv. Da haben wir während des Spiels die nötigen Anpassungen vorgenommen und zwischendurch mit 20 Punkten geführt. Aber wir dürfen das Spiel nicht so beenden. Wir müssen unabhängig davon, wie hoch wir führen, bis zum Ende hungrig sein, haben aber stattdessen das Spielen etwas zu früh eingestellt. So oder so müssen wir auf diesem Spiel aufbauen. Viele Spieler haben heute eine großartige Leistung gezeigt, wie David, der wahnsinnige Würfe getroffen hat. Aber auch andere Spieler haben durch viele kleine Details dazu beigetragen, dass wir gewonnen haben. Nochmal vielen herzlichen Dank an die Fans, die uns wieder großartig unterstützt haben.“
Der Ausblick:
Am kommenden Wochenende folgt nun ein ganz schwerer Brocken für medi, denn der nächste Gegner ist neben ALBA und Bayern das sicherlich stärkste Team dieser Saison, die Telekom Baskets Bonn. Dort müssen die Jungs von Head Coach Mladen Drijencic am kommenden Samstag, 15. April, im Zuge des 28. Spieltages antreten. Jump im Telekom Dome ist um 18:00 Uhr.