Foto: Victor Meshko ©️

easyCredit BBL

medi bayreuth unterliegt im Frankenderby bei den Würzburg Baskets nach Verlängerung

Schwer … sehr schwer fällt es, nach dem 33. Frankenderby das Spiel zwischen den Würzburg Baskets und medi bayreuth aus Sicht der Gäste nüchtern, sachlich und emotionslos zu Beginn des Nachberichts zu bewerten, weshalb wir die gewohnte Form diesmal verlassen und uns zunächst ausschließlich der Fakten widmen:

* 24. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga

* Der Tabellenletzte, medi bayreuth, zu Gast beim Neuntpatzierten in Würzburg

* 2.861 Zuschauer in der tactake ARENA

* Nach 40 Minuten gibt es keinen Sieger

* Beim Stand von 78:78 geht es in die Verlängerung

* Würzburg gewinnt die Extraspielzeit mit 18:11 und das Spiel mit 96:89

* Würzburg gleicht seine Bilanz mit 12 Siegen und 12 Niederlagen aus

* Bayreuth bleibt in dieser Saison auswärts weiter ohne Sieg

* Würzburgs Kapitän Felix Hoffmann trifft sechs seiner zehn Dreierversuche

* Bei medi bayreuth punktet Ignas Sargiunas mit 27 Zählern am besten

Das Spiel:

1. Viertel

Head Coach Mladen Drijencic wirkte zu Beginn etwas unzufrieden, denn schnell lag sein Team 0:4 zurück und es drohte ein regelrechter Fehlstart ins Frankenderby. Dann aber war es Otis Livingston II., der einen Dreier einnetzte und so für den Hallo-Wach-Effekt in seinem Team sorgte. Fortan lief der Ball bei medi besser und nach fünf Minuten gelang Nat Diallo nicht nur der 9:9 Ausgleich, sondern dank seines erfolgreichen Zusatzfreiwurfes, ging medi bayreuth kurzfristig sogar in Führung. Zwar holten sich die Hausherren diese schnell zurück, doch ein hervorragend aufgelegter Nat Diallo hatte Einiges dagegen (10 Punkte im ersten Viertel). Für die Führung nach den ersten zehn Minuten reichte es zwar nicht ganz, aber der Rückstand war mit 19:23 gering.

2. Viertel 

Hochspannend ging es auch im zweiten Viertel weiter. Zunächst riss medi wieder die Führung an sich (28:26/12.), doch dann summierten sich die Fehler in Reihen der Bayreuther und als noch zwei unsportliche Fouls (Diallo und Childress) dazu kamen, konnten sich die Würzburger erstmal etwas absetzen (42:35/18.). Allerdings agierten auch die Gastgeber nicht fehlerfrei und brachten ihrerseits medi zurück in die Partie. Vor allem von der Dreipunktelinie war das Team von Head Coach Mladen Drijencic nun erfolgreicher und versenkte drei Dreier in Folge (Sargiunas, Childress, Rowe), sodass der Rückstand für unsere Mannschaft zur Halbzeit lediglich bei drei Punkten (44:47) lag. 

3. Viertel

Auch nach der Halbzeitpause ging die Partie intensiv weiter. Insgesamt sieben Führungswechsel wurden im dritten Viertel notiert, mal setzten sich die Unterfranken durch, mal versuchte medi, die Partie an sich zu reißen. So wirklich absetzen konnte sicher aber keines der beiden Teams. Als Würzburgs Coach Sasa Filipovski nach 28 Minuten eine Auszeit nahm, versuchte er, den bis dato höchsten Bayreuther Vorsprung (63:59) nicht noch mehr anwachsen zu lassen, was seinem Team auch gelang, denn am Ende des dritten Viertels lag medi nur noch mit 63:61 in Führung. 

4. Viertel

In den vermeintlich letzten zehn Minuten wurden die Bayreuther vor allem von Ignas Sargiunas getragen (am Ende Topscorer mit 27 Punkten). Der Litauer netzte zwei Dreier ein und brachte seine Mannschaft schnell wieder mit 73:71 (36.) in Führung. Der offene Schlagabtausch, der sich schon über die gesamte Partie hinweg entwickelt hatte, erreichte knapp 35 Sekunden vor Ende des eigentlichen Spiels seinen Höhepunkt, denn Otis Livingston II. versenke beherzt einen Dreipunktewurf und stellte so den 78:78 Ausgleich her. Das Herzschlagfinale hätte sogar noch von medi gewonnen werden können, doch ein klares unsportliches Foul von Stanley Whittaker wurde von den Schiedsrichtern nicht geahndet, sodass es in die Verlängerung ging. 

Verlängerung:

In der Verlängerung ging medi ein wenig die Puste aus, was vor allem in leichten Fehlern und Ballverlusten resultierte. Die Würzburger kämpften in den Extraminuten hart um jeden Ball und konnten sich, vor allem dank Felix Hoffmann, letztendlich den 96:89 Heimsieg sichern. 

Würzburg Baskets vs. medi bayreuth 96:89 (23:19 - 24:25 - 14:19 - 17:15 - 18:11)

Würzburg Baskets: GRIFFIN 12, Böhmer 2, Williams 7, WHITTAKER 18 (7 Assists), Ndi, HUNT 17, Carvacho 6 (7 Rebounds), HOFFMANN 18, Welp 4, STANIC 12 (7 Rebounds). 

medi bayreuth: CHILDRESS 9, Hill 0, LIVINGSTON 14  (8 Assists), Rich, Diallo 16 (6 Rebounds), DORETH 0, YOUNG 3 (6 Rebounds), ROWE 15, Sargiunas 27, Grant 5, Kämpf. 

Den kompletten Boxscore gibt es hier!

Die Trainerstimmen: 

Mladen Drijencic (Head Coach medi bayreuth)

“Glückwunsch an Sasa zum hart umkämpften Sieg. In der regulären Spielzeit hatten beide Mannschaften die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden. Warum Bayreuth im letzten Angriff keine Abschlusschance mehr gehabt hat, müssen die Journalisten versuchen kritisch zu beurteilen. Da war auf jeden Fall genug Zeit für einen Abschluss, aber leider hat es für uns nicht geklappt. In der Verlängerung haben wir uns dann doch von der Atmosphäre in der Halle ein wenig beeindrucken lassen und die Qualität unserer Entscheidungen wurde schlechter, wodurch wir offensiv nicht so agiert haben,wie wir das wollten. Auf der anderen Seite hat Würzburgs Captain unglaublich gespielt. Ich hätte nie geträumt, dass er uns von der Dreipunktelinie so killt. 60 Prozent Dreierquote ist wirklich erwähnenswert.”

Sasa Filipovski (Head Coach Würzburg Baskets):

“Glückwunsch an meine Mannschaft für diesen Sieg. Wir wussten, dass Bayreuth heute alles geben wird. Sie kämpfen ums Überleben. Wir wussten auch, dass sie mit Livingston eine Menge Ballhandler in ihren Reihen haben, die Pick-and-Roll oder auch Eins-gegen-Eins spielen können. Es war ein wirklich hartes Spiel. In der ersten Halbzeit hatten wir die Chance auf eine höhere Führung, haben aber einfach zu viele Fehler, vor allem beim Passen, gemacht. Auch beim Ausblocken haben wir zuviele Punkte aus zweiten Chancen zugelassen. Auf der anderen Seite ist der Sieg nach Verlängerung psychologisch natürlich gut für die Mannschaft, da wir so nach wie vor in einer guten Position sind. Die Atmosphäre heute in der Halle war großartig. Ich wünsche Bayreuth für den Rest der Saison alles Gute.”  

Der Ausblick:

Genau heute in einer Woche (24.03.2023) steht die nächste Patie für medi bayreuth auf der Agenda und diese ist vor allem für Head Coach Mladen Drijencic eine besondere, denn sein langjähriges Team, die EWE Baskets Oldenburg, sind am 25. Spieltag zu Gast in der Oberfrankenhalle. Jump zum Duell gegen die Niedersachsen ist am kommenden Freitag um 18:30 Uhr.