Auch nach dem sechsten Anlauf in dieser Saison bleibt medi bayreuth ohne Auswärtserfolg. Im Gastspiel bei den NINERS Chemnitz unterlagen die Bayreuther am 10. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga vor 4.456 Zuschauern in der Messe Chemnitz mit 77:84 (38:50).
Während auf Seiten der Chemnitzer Wes Clark verletzungsbedingt pausieren musste, fehlte bei medi bayreuth nach wie vor Ignas Sargiunas. Kalif Young stand Head Coach Lars Masell zwar zur Verfügung, die Nachwehen einer gerade überstandener Krankheit waren dem Kanadier in seinen knapp 19 Minuten Einsatzzeit jedoch noch deutlich anzumerken.
Das sagt Jarrod West:
“In den ersten zweieinhalb Vierteln war unsere Defensive nicht wirklich gut. Im letzten Spielabschnitt ist es uns endlich geglückt, ein paar Stopps zu kreieren und damit zurück in die Partie zu kommen. Allerdings war unsere Verteidigung heute miserabel, während die Offensive von Chemnitz ausgezeichnet war und sie sich gute Würfe kreierten. Wir haben im letzten Spielabschnitt noch einmal gekämpft und alles gegeben, aber es war dann leider schon zu spät. ”
Das Spiel:
1. Viertel
Die ersten Lücken in der medi-Defensive wurden von den Sachsen eiskalt und blitzschnell bestraft. Zunächst war es Jonas Richter und anschließend Dominic Lockhart, der den Vorsprung des Gastgebers auf 5:0 schraubte. Im Anschuss waren die Bayreuther nun jedoch wachgerüttelt und konnten erstmals nach sechs Spielminuten ausgleichen und dann, durch einen Dreipunktewurf von Kay Bruhnke, nur ein paar Minuten später, sogar mit 17:16 die Führung übernehmen. Allerdings wussten die NINERS sofort auf diesen medi-Run zu antworten und gingen mit einer knappen 22:19 Führung in die erste Viertelpause.
2. Viertel
Die zweiten zehn Minuten der Partie gehörten der Heimmannschaft, die schnell die Führung weiter ausbauen konnte und medi ihre Geschwindigkeit aufdrückte. Die Bayreuther konnten zwar zunächst noch kontern und durch einen Dreipunktewurf von Kapitän Bastian Doreth in der 14. Spielminute den Ausgleich erzielen (31:31), doch die NINERS waren in dieser Phase des Spieles zu abgeklärt. medi gelang es bis zur 16. Minute gut mitzuhalten und den Rückstand knapp zu gestalten, doch NINERS Head Coach Rodrigo Pastore mahnte seine Jungs in einer Auszeit zu mehr Selbstbewusstsein und ermutigte sie, die freien Würfe zu nehmen, was sie dann auch mehr als erfolgreich taten, sodass die Bayreuther zur Halbzeit bereits mit 38:50 hinten lagen.
3. Viertel
Die Geschichte des dritten Viertels ist schnell erzählt: Die NINERS gingen abgezockt zum Korb, drückten medi weiter ihr schnelles Spiel auf und dominierten in der Defensive. All diese Komponenten, gepaart mit wenig Selbstvertrauen der Bayreuther und schlechten Abschlüssen sorgten dafür, dass die Gastgeber nach 30 Minuten eine 19-Punkte-Führung (71:52) innehatten.
4. Viertel
Im letzten Spielabschnitt versuchte medi noch einmal alles und konnte durch einen 18:2 Run sogar bis auf fünf Punkte (74:79/37.) verkürzen, allerdings ließen sich die NINERS davon wenig beeindrucken und besiegelten mit einem 84:77 Heimsieg am 10. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga die sechste BBL-Niederlage in Serie für unsere Mannschaft.
NINERS Chemnitz vs. medi bayreuth 84:77 (22:19 - 28:19 - 21:14 - 13:25)
NINERS Chemnitz: Weidemann 4, UGUAK 7, RICHTER 9 (9 Rebounds), Binapfl, George 2, VELICKA 21 (8 Assists), SUSINSKAS 15, LOCKHART 7, Filipovity 9, Yebo 10.
medi bayreuth: Childress 12, HILL 2, RICH 12 (7 Rebounds), Diallo 4, Bruhnke 8 (7 Rebounds), DORETH 3, Nikic 6, West 11, YOUNG 4, ROWE 15 (5 Assists), Grant 0, Kämpf.
Den kompletten Boxscore gibt es hier!
Die Trainerstimmen:
Lars Masell (Head Coach medi bayreuth):
„Glückwunsch an Chemnitz und Coach Rodrigo. Die NINERS sind eine sehr gute Mannschaft. Wir haben Herz gezeigt, gute Anpassungen an die große Aufstellung der Chemnitzer vorgenommen, waren noch einmal dran, aber kamen offensiv einfach zu selten in unser Passspiel rein. Dort liegt eigentlich eine unserer Stärken, wenn wir es richtig machen. Meine Spieler haben heute hart gekämpft. Da kann man niemandem etwas vorwerfen. Für uns geht es darum, Wege zu finden, um uns endlich belohnen zu können.“
Rodrigo Pastore (Head Coach NINERS Chemnitz):
„Wir haben heute 35 Minuten an beiden Enden des Feldes sehr guten Basketball gespielt. Aber dann brach gefühlt ein kleiner Sturm über uns herein. Wes Clark fehlte ja ohnehin schon, dann verletzten sich auch noch Nelson Weidemann sowie Jason George und Dominic Lockhart kassierte sein fünftes Foul. So hatten wir auf den Guard-Positionen kaum noch Optionen. Arnas Velicka musste sehr lang spielen, was ihm am Ende nicht guttat und wir leisteten uns teils haarsträubende Ballverluste. Aber ich muss auch Bayreuth meinen großen Respekt aussprechen. Sie waren 23 Punkte hinten, haben trotzdem nie aufgegeben und im Schlussviertel noch einmal richtig Druck gemacht. Deshalb bin ich froh, dass uns am Ende einige wichtige Stopps gelangen, Aher Uguak erfolgreich am Korb abschloss und Arnas diesen Dreier traf, wodurch wir uns letztlich doch den Sieg sichern konnten. Mit unserem 6:3-Start in diese Bundesligaspielzeit können wir sehr zufrieden sein. Aber heute unterliefen uns im letzten Viertel wieder die gleichen Fehler, wie noch bei einigen Niederlagen zu Saisonbeginn. Daran müssen wir arbeiten und ich hoffe, dass sich heute niemand ernsthaft verletzt hat und wir bald wieder mit einem kompletten Kader spielen können.“
Der Ausblick:
Erneut auswärts geht es für unsere Mannschaft weiter. Diesmal führt der Weg unser Team nach Göttingen, wo es am Donnerstag, 22.12, bei den Veilchen antreten wird. Jump im vorgezogenen Spiel des 18. Spieltages in der Sparkassen Arena in Göttingen ist um 19:00 Uhr.