Drei Viertel sah das richtig gut aus, was medi bayreuth am 5. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga im Gastspiel bei ratiopharm ulm aufs Parkett brachte. Im Schlussabschnitt wollte den Bayreuthern dann jedoch nahezu nichts mehr gelingen und so musste man sich letztlich mit 73:88 (48:42) geschlagen geben.
Vor allem die insgesamt 19 Ballverluste (12 davon in der zweiten Halbzeit) taten dem medi Team besonders weh, brachten sie das ohne Hawley und Herkenhoff angetretene Ulmer-Team im dritten Viertel erst richtig in Schwung. Mit den 4.715 Zuschauern in der ratiopharm arena im Rücken fanden die Hausherren vor allem im letzten Viertel immer besser zu ihrem Rhythmus, gewannen den Schlussabschnitt mit 24:11 und letztlich die Partie absolut verdient.
Das Spiel:
1. Viertel
In ihrem erst zweiten BBL-Heimspiel in dieser Saison hatten die Ulmer den klar besseren Start. Bereits nach 90 Sekunden sah sich medi-Head Coach Lars Masell daher zum Nachjustieren veranlasst und nahm eine Auszeit. Mit Erfolg, denn von nun an entwickelte sich eine völlig ausgeglichene Partie. Quasi im Gleichschritt gingen beide Teams durch den ersten Abschnitt, an dessen Ende die Gastgeber mit zwei Zählern Vorsprung knapp die Nase vorne hatten.
2. Viertel
Auch bis Mitte des zweiten Abschnitts lagen beide Teams weiter gleichauf. Bis hierhin waren es jetzt jedoch die Bayreuther, die immer leicht vorlegten. Ein kleiner Ulmer Zwischenspurt brachte die Gastgeber dann aber erneut in Front (38:34/16.). medi bayreuth konterte hier eiskalt und zog bis 45 Sekunden vor der Pause mit einem 11:1-Lauf auf 45:39 davon. Sechs Zähler betrug dann auch der Vorsprung zur Halbzeit.
3. Viertel
In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel konnte medi den Vorsprung behaupten (52:44). Nun aber zeigten die Ulmer ein anderes Gesicht. Angetrieben von Point Guard Dos Santos spielten sich die Hausherren wieder heran und als der Brasilianer per Dreier zum 55:54 für Ulm traf, stand die Halle nun lautstark hinter ihrer Mannschaft. medi bayreuth hielt aber weiter gut dagegen und ließ sich hier nicht abschütteln. Beim 62:64 nach 30 Minuten hatten beide Teams nach wie vor alle Möglichkeiten.
4. Viertel
Innerhalb von drei Minuten glitt den Bayreuthern das Spiel nun aber völlig aus den Händen. Zwei erfolgreiche Freiwürfe von Ignas Sargiunas nach 3:04 gespielten Minuten im Schlussabschnitt, waren die ersten medi Zähler im letzten Viertel. Die Ulmer hatten ihr Punkte-Konto derweilen auf 74 hochgeschraubt und führten somit zweistellig (64:74). Während bei den Ulmer nun nahezu alles gelang, fand medi nicht mehr ins Spiel. Ulm zog weiter davon und siegte am Ende absolut verdient.
ratiopharm ulm vs. medi bayreuth 88:73 (25:23 - 17:25 - 22:14 - 24:11)
ratiopharm ulm: Robinson 9 (5 Rebounds), MOBLEY 6, DOS SANTOS 22, KONATE 10, CHRISTEN 9, Langenfeld, Bretzel 2, Nunez 7 (6 Assists), Klepeisz 9 (5 Rebounds), JALLOW 9, Zugic 5, Fuchs.
medi bayreuth: CHILDRESS 10 (6 Rebounds, 7 Assists), HILL 13, Rich 2, Diallo 0, Bruhnke 9, DORETH 3, Nikic 2, YOUNG 10 (6 Rebounds), ROWE 9, Sargiunas 12, Grant 3, Kämpf.
Den kompletten Boxscore gibt es hier!
Die Trainerstimmen:
Lars Masell (Head Coach medi bayreuth):
“Zunächst einmal Glückwunsch an Anton und seine Mannschaft zum wirklich verdienten Sieg. Im dritten Viertel ist uns das Momentum aufgrund von einfach viel zu vielen Ballverlusten gekippt. Am Ende haben wir insgesamt 19 Ballverluste. Das ist der entscheidende Faktor aus unserer Sicht.”
Anton Gavel (Head Coach ratiopharm ulm):
“Danke an Lars für die Glückwünsche. Wir hatten großen Respekt vor medi bayreuth und wie sie bisher gespielt haben. Die erste Halbzeit ist für mich nur schwer zu beschreiben. Wir haben unheimlich viele Dreier zugelassen, sind an den Werfen unter den Blöcken herum gegangen und haben gar nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. Unsere Körpersprache hat dann erst im dritten Viertel begonnen, richtig zu sein. Als es uns dann im letzten Viertel gelungen ist, das Tempo hoch zu halten, konnten wir Bayreuth auch zu einigen Ballverlusten zwingen. Wie gesagt, können wir uns aber keine solche erste Halbzeit erlauben. Natürlich aber sind wir froh über diesen Sieg, denn er ist für unser Selbstvertrauen enorm wichtig.”
Der Ausblick:
Jetzt heißt es erst einmal: Durchschnaufen, neue Energie sammeln und dann ab zum FC Bayern München. Dort gastiert unsere Mannschaft nämlich am kommenden Sonntag. Jump zum 6. Spieltag im Audi Dome ist um 18:00 Uhr.