easyCredit BBL

Was hatten wir geplant und was wollten wir erreichen? Carl Steiner zieht Bilanz

Mit dem Fanfest am vergangenen Freitag haben wir die Saison 2021/2022 nun ganz offiziell beendet. Die ersten Spieler haben am vergangenen Wochenende die Heimreise angetreten und somit ihren Urlaub nach einer langen und ereignisreichen Saison beginnen können. Zeit für uns, zurückzublicken auf die vergangene Spielzeit, einmal Bilanz zu ziehen und uns selbst zu hinterfragen:

Was hatten wir geplant und was wollten wir erreichen?

Nach der langen Pandemiezeit und dem damit verbundenen Fehlen der für unser Team so immens wichtigen Unterstützung der Zuschauer in der Halle, hatten wir nach Lockerungen im Sommer 2021 darauf gehofft, ab September endlich wieder eine normale Saison 2021/22 spielen zu können.

Wir hatten auf die Chance gehofft, uns nach der angekündigten Beendigung der Zusammenarbeit mit unserem Haupt- und Namenssponsor medi, uns anderen potentiellen Hauptsponsoren live in der Halle präsentieren zu können. Ganz bewusst hatten wir daher auf unsere stärkste Karte gesetzt und wollten mit viel Emotion und Leidenschaft das Spieljahr 2021/22 zu einer mitreißenden Saison verwandeln.

In diesem Zusammenhang wurde umgehend die Zusammenarbeit mit Raoul Korner als Head Coach für eine weitere Saison vereinbart. Mit der erstmaligen Verpflichtung eines 12 Spieler umfassenden Kaders, darunter gleich mehrere gestandene Bundesligaprofis, war ein gemeinsames Konzept verabschiedet worden.

Fachleute, Fans und auch die Mitarbeiter der Organisation waren sich nach der Komplettierung des Kaders einig, dass dieses Team nicht nur auf dem Papier sehr gut aussah, sondern auch auf dem Parkett eine gewichtige Chance haben könnte, um um die Playoffs mitzuspielen.

Dass dann allerdings alles anders kam, ist hinreichend bekannt. Gerade ein einziges Bundesligaspiel konnte das Team in kompletter Besetzung in Angriff nehmen und das nur 6 Spieler umfassende Aufgebot unseres medi-Teams in Göttingen war schon fast eine historische Ansetzung durch die BBL.

Verletzungen, Covid-Erkrankungen und fortlaufende Spielverschiebungen sowie  -absagen machten einen vernünftigen Trainingsbetrieb sowie stabile sportliche Leistungen nahezu unmöglich.

Auch auf unsere Oberfrankenhölle konnten wir kaum zählen, da erneut sehr viele Spiele gänzlich ohne oder nur vor stark eingeschränkter Zuschauerkulisse ausgetragen werden konnten. Hinzu kamen die vielen bis kurz vor Ende der Serie auch noch immer existenten Auflagen und Einschränkungen. Leider gab es zu viele Faktoren, die immer wieder bereits Geplantes über den Haufen warfen und stattdessen ein Improvisieren nahezu permanent erforderlich machten. 

Trotz aller Widrigkeiten schlug man sich aber wacker und nahm sich in allen Bereichen der sich ständig verändernden Situation mit viel Engagement an. Vor allem auf dem Feld stopften Sacar Anim, Kevin Wohlrath, Martynas Sajus und unser Capitano Bastian Doreth sehr erfolgreich sich auftuende Lücken und kaschierten die eventuelle Notwendigkeit einer Nachverpflichtung, die uns einen zusätzlichen sechsstelligen Fehlbetrag für die jetzt vor uns liegende Saison eingebracht hätte. 

Die im Freistaat besonders strenge Infektionsschutzverordnung machte  Sponsoreneinladungen zu Heimspielen nicht möglich und viele bereits vereinbarte Termine mussten wieder abgesagt und Unternehmen vertröstet werden. Als dann aus der Politik das lang ersehnte Signal kam, dass Zuschauer nun wieder konstant zu den Spielen in die Halle kommen dürfen, brach nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine der Krieg in Europa aus.

Verständlicherweise herrschte im wirtschaftlichen Bereich schlagartig hohe Verunsicherung und Partner sowie Potenziale waren direkt davon betroffen.

Selbst weit gediehene Gespräche wurden erst einmal auf -hold- gesetzt und terminierte Gespräche nochmals verschoben. Bei nahezu allen Unternehmen herrschte erstmal die Vorsicht und damit keine kurzfristige Entschlossenheit, was den Umstand zufolge hatte, dass bis zu unserem letzten Spiel der Saison 2021/22 kein Abschluss für Nachfolge-Etats der bisherigen Beträge der Firma medi erfolgen konnte. 

Aus diesem Grund hat die Organisation in den zurückliegenden Monaten verschiedene Szenarien erarbeitet, mit denen wir ab der kommenden Saison in den Bundesliga Spielbetrieb gehen und welche wir nach Finalisierung der Öffentlichkeit präsentieren werden.

Ein letztes Mal zurückblickend lässt sich feststellen, dass in der ablaufenden Serie wohl keine andere Mannschaft in der Liga stärker von Covid-Ausfällen und Verletzungen gebeutelt wurde als medi bayreuth. Auch wenn wir die Saison mit einer historischen Niederlagenserie von 13 Pleiten am Stück beendet haben, waren wir nie wirklich in Abstiegsgefahr. Wir haben die Ruhe bewahrt und trotz aller Schwierigkeiten auch die Nerven nicht verloren. 

Der Haken hinter die letzte Saison ist gemacht. Ab jetzt blicken wir nur noch nach vorn. Nach vorn auf eine Spielzeit 2022/23 in der easyCredit Basketball Bundesliga, für die medi bayreuth die Lizenz bereits erhalten hat. 

Genau … als medi bayreuth werden wir auch in der kommenden Serie an den Start gehen, nachdem wir gestern die Zusammenarbeit mit dem Bayreuther Familienunternehmen medi für eine weitere Spielzeit als unseren Namenssponsor verkünden konnten. Wie Sie sehen, geht es voran. 

Dennoch wird sich vieles verändern, ändern müssen. Was bleibt ist unser volles Engagement für den Basketball Standort Bayreuth und unser geliebtes Spiel! Wir sind bereit für einen neuen Weg, auf dem wir jeden einzelnen gerne mitnehmen und dazu einladen, ihn mit uns zu gehen!

 

Ihr

Carl Steiner