Der so ersehnte Befreiungsschlag im Abstiegskampf in Form eines Sieges ist medi bayreuth auch am Freitagabend im Heimspiel gegen die Rostock Seawolves leider verwehrt geblieben. In der Partie des 16. Spieltags in der easyCredit Basketball Bundesliga unterlagen die Bayreuther den Norddeutschen mit 83:92 (36:39) und mussten vor 2.667 Zuschauern in der Bayreuther Oberfrankenhalle somit die vierte Niederlage in Serie hinnehmen.
Gegen die ohne Spielmacher JeQuan Lewis angetretenen Hanseaten präsentierte sich das medi-Team kämpferisch erneut richtig stark und schien zudem das wilde Spiel der Vorwoche in Heidelberg gut weggesteckt zu haben. Während der Kampf wie gesagt stimmte, fehlte es jedoch zu oft an spielerischen Mitteln, um dem Aufsteiger ernsthaft beikommen zu können. Nach einem schwachen ersten Viertel (-8) arbeitete sich medi zwar buchstäblich in die Partie hinein und war bei Halbzeit wieder nahezu gleichauf, doch dIe Gäste ließen sich die Führung bis zum Ende nicht mehr streitig machen und nahmen die Punkte letztlich verdient mit an die Ostsee. Für medi bayreuth bedeutete die Niederlage zudem den Schritt zurück auf den letzten Platz der Tabelle in der easyCredit BBL.
Das Spiel:
1. Viertel
Von Beginn an waren die Gäste aus Rostock die taktgebende Mannschaft und konnten vor allem in den ersten Phasen des Spiels die Dominanz beim Rebound übernehmen. Dementsprechend sah sich medi Head Coach Lars Masell schon nach knapp vier Minuten gezwungen, die erste Auszeit des Abends zu nehmen, um seine Jungs erneut einzustellen. Allerdings tat dies wohl auch sein Pendant auf Seiten der Gäste, denn die Seawolves ließen keinesfalls nach, sondern zogen in der Intensität weiter an und trafen vor allem in Person von Tyler Nelson hochprozentig (100% Wurfquote nach dem ersten Viertel), sodass der medi-Rückstand nach knapp neun Spielminuten erstmals zweistellig war (8:18). Da jedoch Brandon Childress durch einen erfolgreichen Dreipunktewurf und Ahmed Hill in Folge schnell punkteten, ging man „nur“ mit einem Achtpunkterückstand in die erste Viertelpause.
2. Viertel
Dieser sollte allerdings zu Beginn des zweiten Spielabschnitts wieder anwachsen, sodass Lars Masell beim Stand von 18:32 (13.) erneut die Reißleine zog und seine Mannschaft zur nächsten Auszeit bat. Fortan agierten seine Jungs vor allem in der Verteidigung aggressiver und zwangen die Seawolves nun zu Fehlern, die medi jetzt auch zu seinen eigenen Gunsten nutzen konnte und so einen 14-Punkte-Rückstand aufholte. Gegen Ende der ersten Halbzeit waren es erneut Ahmed Hill und Brandon Childress, die medi mit ihren Offensivaktionen in Schlagdistanz brachten, sodass man nach zwanzig Minuten lediglich mit drei Zählern im Hintertreffen lag (36:39).
3. Viertel
Im dritten Viertel wurde die Partie nun schneller und die Intensität legte auf beiden Seiten noch einen Gang zu. Bayreuth kämpfte unermüdlich und suchte nun öfter den Zug zum Korb, was die Rostocker nur schwer verteidigen konnten. Punkt um Punkt schlich sie medi an die Hansestädter heran, doch immer, wenn man glaubte, das Momentum wäre zu Gunsten der Gastgeber umgeschlagen, belehrten die Rostocker die medi-Fans eines Besseren. Bis auf maximal drei Punkte (56:59, 38.) ließen sie Bastian Doreth & Co. herankommen, doch auch dann waren es wieder schnelle Punkte der Gäste, die alle Hoffnungen zunichte machten. Dennoch blieb medi auch nach dem dritten Viertel mit 59:64 in Schlagdistanz.
4. Viertel
Der finale Spielabschnitt war sinnbildlich für die komplette Partie. Die Bayreuther mühten sich redlich und kamen erneut gar bis auf zwei Punkte (69:71, 34.) heran, doch, wie so oft schon am heutigen Abend, kam die Antwort der Rostocker postwendend und so wurde aus einem 69:71 binnen zwei Minuten ein 69:78 (36.). Von diesem Rückstand erholten sich medi zwar noch einmal und konnte erneut ein One-Possession Game kreieren (79:81, 38.), doch auch hier hatten die Norddeutschen die bessere Antwort und so am Ende auch verdient die Nase vorne.
medi bayreuth vs. Rostock Seawolves 83:92 (13:21 - 23:18 - 23:25 - 24:18)
medi bayreuth: CHILDRESS 25 (7 Assists), Hill 15, RICH 13, Diallo, Bruhnke 0, Doreth 3, Nikic 0, YOUNG 9, ROWE 8 (5 Rebounds), SARGIUNAS 10, Grant 0, Kämpf.
Rostock Seawolves: NELSON 23 (9 Rebounds), CARTER 6 (5 Rebounds), ALSTON 18, Ilzhöfer, Valtonen 6, Roland 5, Gloger 7, Theis 4, MAWUGBE 10, PEARSON 13, Nawrocki 0.
Den kompletten Boxscore gibt es hier!
Die Trainerstimmen:
Christian Held (Head Coach Rostock Seawolves):
“Vielen Dank für die Glückwünsche und Respekt an Lars und sein Team, dass sie nach so einer bitteren Niederlage, wie der in Heidelberg, so zurückgekommen sind und uns eine Partie geliefert haben, die es in sich hatte. Respekt auch, dass sie weiterhin so an sich geglaubt haben. Das klingt zwar selbstverständlich, ist es aber absolut nicht. Da hat er wirklich einen guten Job gemacht.
Was uns angeht, bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft. Auch wir hatten keine einfache Situation in den letzten Tagen und Wochen. Wir hatten mit vielen Ausfällen zu kämpfen und spielten noch vor zwei Tagen zu Hause gegen Chemnitz, wo ich schon fand, dass wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben und heute auch wieder. Uns gelang es heute noch mehr Konstanz an den Tag zu legen und es noch einen Schritt besser zu machen. Bayreuth hat uns heute - einmal im dritten und einmal im vierten Viertel - extrem getestet und auch hier hätten wir auseinanderbrechen können, sind wir aber nicht. Vielen Dank auch an unsere Fans, die uns immer wieder, vor allem auch auswärts, unterstützen.”
Lars Masell (Head Coach medi bayreuth):
“Glückwunsch an Rostock, viel will ich gar nicht über das Spiel sagen. Unsere Situation ist verdammt hart. Nur als geschlossene Mannschaft können wir einen Weg aus dieser Misere finden. Wir müssen es als Team schaffen und mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen.”
Der Ausblick:
Am kommenden Sonntag (29.01.) steht die nächste Aufgabe für medi bayreuth auf der Agenda. Zu Gast in der heimischen Oberfrankenhalle sind die Telekom Baskets Bonn. Jump am 17. Spieltag ist um 15:00 Uhr. Tickets für die Partie gibt es HIER!